Rezension zu Rio Reiser – Liederbuch

Rezension zu Rio Reiser – Liederbuch

Huch, was kommt den da per Post? Das Telefonbuch von Berlin? Nein, des Reisers Liederbuch! Mit 450 fetten Seiten im Format ca. DIN A4. Was für eine Schwarte.  Alle Lieder der 9 Soloalben (auch die post mortem) werden hier in Text und Notenbild präsentiert. Aber nicht nur als stumpfes Songbuch, sondern in Form einer persönlichen Fibel. Zeichnungen von Reiser, Handschriftliches, erste Skizzen, Anmerkungen und viele Fotos bereichern den Band. Ich kann mich gar nicht satt sehen an diesem Brikett der güldenen deutschen Liedkunst und mir fällt beim Stöbern wieder auf wie gut die Texte von Rio Reiser wirklich waren! Spüre den Gefühlen von einst nach, als „Junimond“ noch nicht verkitscht daher kam, „Alles Lüge“ meinen Nerv traf, „Herbst“ mein Begleiter auf dem Walkman war und Rio den Rang einnahm, den vorher Udo so beinhart belegte. Es ist ein äußerst verdienstvolles Buch geworden. Eines, das Leute meines Alters wie eine original Kevin Coyne Platte ins Regal stellen. What more can I say?

Gönnt euch das zu Weihnachten, ihr Banker, ihr Anwälte, ihr Päpste. Und werdet endlich bessere Menschen.

Eine alte Kritik vom Zepp