Der Windmühlenmann
Vorbilder?
Gibt es heute noch Vorbilder?
Oder, wer taugt heute zum Vorbild?
Manch einer würde wohl Sportler benennen. Fußballer werden immer gerne genommen, wenn es darum geht einen zu finden, der beliebt ist. Mein Sohn könnte bestimmt sagen, wer gerade angesagt ist.
Ich nicht. Mit Sportlern habe ich nicht so viel zu tun. Obwohl damals, die Weltmeister von 1974, die fand ich schon dufte und habe alle Spielzüge mit dem Plastikball auf dem Garagenhof nachgespielt. Beim zwei zu eins gab es immer riesigen Jubel. Von mir. Ansonsten war ja keiner da. Andi hatte keinen Bock auf Fußball. Holger hatte zwar Bock, aber mit dem wollte ich nicht. Und Thomas war da schon anders drauf.
Bruce Lee natürlich! Damals haben wir jeden Film gesehen. Im BaKi in Meiderich. Sonntags gab es da immer Kindervorführung – also: Der Mann mit der Todeskralle, Shaolin des Todes, Die rechte und die linke Hand des Teufels. Die anderen Filme im BaKi waren jetzt nicht so für Kinder geeignet. Hätten wir eh nicht sehen wollen, solche Heimatfilme wie: Bei Frau Wirtin wird gejodelt, Die Wildsau vom Spessart, Auf der Heidi gibt’s koa Sünd.
Tatsächlich könnte man Boris Becker nennen, weil keiner, wirklich keiner damit gerechnet hatte, damals auf dem heiligen Rasen von Wimbledon. Wir hatten extra einen Fernseher aufgestellt, im Schrebergarten von Onkel Willi. Das war so ein Röhrengerät, heute ist ja sogar ein IPad größer, aber immerhin, wir waren dabei, beim Sieg. War dufte gewesen. Aber ein Vorbild? Nein, für mich nicht. Immerhin bin ich ein paar Tage älter. Geht also gar nicht.
Natürlich gibt es für mich Vorbilder im Verwandten- und Bekanntenkreis: Menschen, die mir etwas bedeuten, die etwas Besonderes geleistet haben. Aber die möchte ich hier nicht vor die Linse ziehen. Ein Vorbild wird für mich also eher in der Musikwelt zu finden sein, oder in der Literatur, oder hier, oder da.
Nehmen wir also die Musik.
Jimi Hendrix zum Beispiel! Das würde auf jeden Fall passen. Genau wie David Bowie; Iggy Pop; Brian Wilson; Johnny Cash; Elvis; Ringo und Link Wray. Würde passen. Aber strenggenommen, so bei Lichte betrachtet, da bleibt für mich nur einer: Pete Townshend. Der Gitarrist von The Who, der Besten Band des Planeten.
Pete Townshend trat recht früh in mein Leben. Ich war gerade zehn oder elf, da hat mir Onkel Willi, ja, der aus dem Schrebergarten, das Doppelalbum Tommy vermacht. Eine Glanztat! Ich verliebte mich in das Cover mit seinen Aufklappseiten, verliebte mich in die Idee der Rockoper, verliebte mich in die Musik.
Die Band selbst kannte ich allerdings schon. Meine Mutter war seinerzeit im Bertelsmann Musik-Club…
… und hier endet dieser Blogbeitrag. Wer wissen will, wie diese Geschichte weitergeht, der müsste sich das Buch: Vorbilder Buch Henselowsky Boschmann Verlag, Bottrop 2019, ISBN 978-3-942094-95-5 beim Buchhandel seines Vertrauens bestellen oder direkt beim Verlag anfragen: http://vonneruhr.de/vorbilderbuch.html
Long live Rock!
Danke, Pete
Zepp Oberpichler im Januar 2019